Die wichtigsten Kostenfaktoren

Ein Website-Relaunch ist wie eine Hausrenovierung: Die Vorstellung vom Ergebnis ist klar, aber die tatsächlichen Kosten bleiben oft nebulös. Viele Unternehmen starten mit einer groben Vorstellung vom Budget, nur um später festzustellen, dass die Realität deutlich teurer ausfällt. Die gute Nachricht: Mit der richtigen Planung und einem Verständnis der Kostenfaktoren lässt sich das Budget realistisch kalkulieren.

Die Kostenfrage bei einem Website-Relaunch ist komplex. Die Spanne reicht von wenigen tausend Euro für einen einfachen Refresh bis zu sechsstelligen Beträgen für umfassende Enterprise-Lösungen. Laut einer Analyse von WebFX liegen die durchschnittlichen Kosten für einen professionellen Website-Relaunch zwischen 3.000 und 75.000 Euro, abhängig von Umfang und Komplexität. Diese enorme Bandbreite macht deutlich: Pauschale Angaben helfen wenig.

Entscheidend ist nicht die Frage nach dem absoluten Betrag, sondern nach den einzelnen Faktoren, die das Budget beeinflussen. Wer versteht, welche Elemente wieviel kosten und warum, kann fundierte Entscheidungen treffen. Transparenz schafft Kontrolle – und verhindert, dass aus einem kalkulierten Projekt ein finanzielles Abenteuer wird.

Die größte Herausforderung liegt in den versteckten Kostenfallen. Während offensichtliche Posten wie Design und Entwicklung meist auf dem Radar sind, werden Aspekte wie Content-Migration, Schulungen oder laufende Wartung häufig übersehen. Diese vergessenen Posten können das Budget um 30 bis 50 Prozent in die Höhe treiben. Eine realistische Kalkulation berücksichtigt das Gesamtbild – nicht nur die Spitze des Eisbergs.

Den Projektumfang richtig definieren

Konzeption und Strategie

Bevor die erste Zeile Code geschrieben wird, steht die Konzeptphase. Hier werden Ziele definiert, Zielgruppen analysiert und die Informationsarchitektur geplant. Ein solides Konzept kostet zwischen 2.000 und 15.000 Euro – je nach Projektgröße. Das klingt erstmal nach viel Geld für ‘nur Planung’. Aber gerade diese Phase entscheidet, ob der Relaunch am Ende auch wirklich die gewünschten Ergebnisse liefert. Workshops, Wettbewerbsanalysen und User Research gehören dazu. Wer hier spart, zahlt später drauf – durch Umwege, Korrekturen und verpasste Chancen.

Design und User Experience

Das Design ist das Gesicht der Website. Moderne, nutzerfreundliche Designs brauchen Zeit und Expertise. Ein professionelles Webdesign schlägt mit 3.000 bis 20.000 Euro zu Buche. Darin enthalten sind Wireframes, Mockups, Responsive Design für verschiedene Bildschirmgrößen und oft mehrere Korrekturschleifen. Die Bandbreite ist groß: Ein Template-basiertes Design liegt am unteren Ende, während maßgeschneiderte UX-Konzepte mit ausführlichen Usability-Tests deutlich mehr kosten. Der Unterschied zeigt sich in der Nutzererfahrung – und die beeinflusst direkt die Conversion-Rate.

Technische Entwicklung und Programmierung

Hier liegt oft der größte Kostenblock. Die technische Umsetzung umfasst Frontend-Entwicklung, Backend-Programmierung, Datenbank-Integration und API-Anbindungen. Einfache Websites auf Basis von WordPress oder anderen CMS-Systemen starten bei etwa 3.000 Euro. Komplexe Webanwendungen mit individuellen Funktionen und modernen Frameworks wie Angular können schnell 20.000 Euro und mehr verschlingen. Die Wahl der Technologie macht hier den Unterschied. Ein Angular-basiertes Frontend bietet Performance, Wartbarkeit und Zukunftssicherheit – erfordert aber spezialisiertes Know-how. Standard-CMS-Lösungen sind schneller umgesetzt, stoßen aber bei individuellen Anforderungen an Grenzen.

Content-Migration und -Erstellung

Inhalte wandern nicht von alleine um. Die Migration bestehender Inhalte ins neue System kostet Zeit – besonders wenn Struktur und Format angepasst werden müssen. Je nach Umfang fallen hier 1.000 bis 10.000 Euro an. Neue Texte, Bilder und Videos kommen extra. Professionelle Texterstellung liegt bei 80 bis 150 Euro pro Seite, professionelle Fotografie bei 500 bis 2.000 Euro pro Shooting. Viele unterschätzen diesen Posten. Doch Content ist das Herzstück jeder Website – schlechte Inhalte machen selbst das beste Design zunichte.

Testing und Qualitätssicherung

Eine Website ohne gründliches Testing ist wie ein Auto ohne TÜV. Browser-Kompatibilität, Mobile-Optimierung, Ladezeiten, Formular-Funktionen – alles muss geprüft werden. Qualitätssicherung macht etwa 10 bis 15 Prozent des Gesamtbudgets aus. Bei einem 20.000-Euro-Projekt sind das 2.000 bis 3.000 Euro nur fürs Testing. Klingt viel? Ist aber notwendig. Bugs nach dem Launch kosten nicht nur Geld, sondern auch Reputation und Kunden. Ein systematisches Testing deckt Probleme auf, bevor sie live gehen – und spart damit langfristig Kosten und Ärger.

Technologie und Plattform wählen

Die Wahl der Technologie ist keine rein technische Entscheidung – sie beeinflusst das Budget eines Website-Relaunches massiv. Ein Content-Management-System wie WordPress oder Typo3 kostet in der Anschaffung wenig bis nichts, während eine individuelle Entwicklung mit modernen Frameworks wie Angular schnell fünfstellige Beträge erreichen kann. Doch der erste Preis ist nur die halbe Wahrheit.

CMS-Lösungen vs. individuelle Entwicklung

Standard-CMS-Systeme punkten mit vergleichsweise niedrigen Einstiegskosten. Die Grundinstallation ist oft kostenlos, und viele Funktionen lassen sich durch Plugins ergänzen. Für einfache Unternehmenswebsites mit klassischen Anforderungen – Kontaktformular, Blog, Produktübersicht – reicht das völlig aus. Die Entwicklungskosten bewegen sich hier meist im mittleren dreistelligen bis niedrigen vierstelligen Bereich.

Individuelle Entwicklungen spielen ihre Stärken aus, wenn spezifische Anforderungen im Raum stehen. Komplexe Nutzerinteraktionen, Schnittstellen zu bestehenden Systemen oder besondere Performance-Anforderungen rechtfertigen den höheren Aufwand. Die Kosten steigen hier deutlich, weil jede Zeile Code maßgeschneidert entsteht. Dafür erhält man aber auch eine Lösung, die exakt zu den eigenen Prozessen passt – ohne Kompromisse durch vorgegebene Plugin-Strukturen.

💡 Die Frage CMS oder Custom ist keine Entweder-oder-Entscheidung. Hybride Ansätze kombinieren die Verwaltungsfreundlichkeit eines CMS mit individuellen Frontend-Lösungen – etwa durch Headless-CMS-Architekturen.

Template-basiert vs. maßgeschneidert

Premium-Templates kosten zwischen 50 und 150 Euro und versprechen professionelles Design ohne große Investition. Die Anpassung an die eigene Marke – Farben, Schriften, Logo – ist mit überschaubarem Aufwand möglich. Für Start-ups oder Projekte mit knappem Budget eine nachvollziehbare Option.

Das Problem: Templates sind Kompromisse. Sie müssen für möglichst viele Anwendungsfälle funktionieren und bringen deshalb oft Ballast mit. Code, der nie genutzt wird, aber die Ladezeit beeinflusst. Layouts, die fast passen, aber eben nicht perfekt. Und die Gefahr, dass die eigene Website wie hundert andere aussieht.

Maßgeschneidertes Design bedeutet mehr Investition – typischerweise mehrere tausend Euro allein für die Design-Phase. Dafür entsteht ein Auftritt, der die Marke authentisch repräsentiert und genau die User Experience liefert, die die Zielgruppe erwartet. Jedes Element hat einen Zweck, nichts ist überflüssig.

Moderne Frameworks und deren Vorteile

Frameworks wie Angular, React oder Vue.js haben die Frontend-Entwicklung revolutioniert. Sie ermöglichen schnelle, app-ähnliche Websites mit flüssigen Übergängen und ohne ständiges Neuladen der Seite. Besonders für Webanwendungen mit viel Nutzerinteraktion sind sie die erste Wahl.

Der Kostenfaktor liegt hier in der Spezialisierung. Nicht jeder Entwickler beherrscht diese Technologien, und qualifizierte Frontend-Entwickler mit Angular-Expertise haben entsprechende Stundensätze. Die Entwicklungszeit kann sich verlängern, weil moderne Architekturen sorgfältige Planung erfordern. Dafür erhält man eine technische Basis, die auch in Jahren noch aktuell ist.

Ein weiterer Vorteil moderner Frameworks: Sie zwingen zu sauberer Code-Struktur. Das zahlt sich spätestens bei der ersten Erweiterung aus, wenn neue Features hinzukommen sollen. Was initial teurer wirkt, spart langfristig oft Geld, weil Änderungen schneller und fehlerfreier umgesetzt werden können.

Langfristige Wartbarkeit einkalkulieren

Die günstigste Lösung heute kann die teuerste in drei Jahren sein. Ein mit Plugins überladenes WordPress-System braucht ständige Updates, die im schlimmsten Fall untereinander inkompatibel werden. Veraltete Template-Codes werden nicht mehr gepflegt und entwickeln sich zu Sicherheitsrisiken. Proprietäre Systeme binden an einen einzigen Dienstleister.

Wartbarkeit beginnt mit der Technologie-Entscheidung. Open-Source-Frameworks mit großer Community haben den Vorteil, dass Know-how breit verfügbar ist. Gut dokumentierter Code macht einen Entwicklerwechsel möglich. Moderne Architekturen mit klaren Schnittstellen erlauben es, Teile der Website auszutauschen, ohne das Gesamtsystem anzufassen.

Bei der Kostenplanung sollten jährliche Wartungskosten von 10-20% der initialen Entwicklungskosten eingeplant werden. Das klingt nach viel, ist aber realistisch für Sicherheitsupdates, Kompatibilitätsanpassungen und kleinere Optimierungen. Systeme, die auf veralteten Technologien basieren, können diese Kosten schnell vervielfachen.

Die Technologie-Entscheidung ist eine Investition in die Zukunft. Was heute ein paar tausend Euro mehr kostet, kann über die Lebensdauer der Website ein Vielfaches an Wartungs- und Anpassungskosten einsparen.

Versteckte Kosten erkennen

Jeder Website-Relaunch birgt Kostenfallen, die erst auf den zweiten Blick sichtbar werden. Während die offensichtlichen Posten wie Design und Entwicklung meist auf dem Radar sind, schleichen sich andere Ausgaben fast unbemerkt ins Budget. Diese versteckten Kosten können schnell 20-30% des Gesamtbudgets ausmachen – Geld, das ursprünglich nicht eingeplant war.

Hosting und Domain-Kosten

Die neue Website braucht ein Zuhause. Hosting-Kosten variieren je nach Anforderungen erheblich: Shared Hosting gibt es bereits ab 5-10 Euro monatlich, während dedizierte Server oder Cloud-Lösungen schnell mehrere hundert Euro pro Monat kosten können. Bei einem Relaunch steigen die Anforderungen oft – mehr Traffic, höhere Performance-Erwartungen, bessere Sicherheit. Was vorher ausreichte, genügt plötzlich nicht mehr.

Domain-Kosten scheinen auf den ersten Blick überschaubar. Doch bei einem Relaunch kommen häufig zusätzliche Domains hinzu: für verschiedene Märkte, zur Absicherung von Markennamen oder für Weiterleitungen. SSL-Zertifikate, CDN-Services für schnellere Ladezeiten weltweit und professionelle E-Mail-Hosting-Pakete summieren sich. Ein realistischer Betrag für professionelles Hosting liegt zwischen 50 und 200 Euro monatlich – je nach Projektgröße auch deutlich mehr.

Lizenzen und externe Tools

Moderne Websites sind selten Insellösungen. Sie integrieren Analytics-Tools, Marketing-Automation, Newsletter-Systeme, CRM-Anbindungen und mehr. Viele dieser Tools arbeiten mit Abo-Modellen: Google Analytics ist zwar kostenlos, aber professionelle Alternativen wie Matomo oder erweiterte Marketing-Tools kosten schnell 50-500 Euro monatlich. Premium-Plugins für WordPress, Shopify-Erweiterungen oder spezielle Funktionalitäten kommen hinzu.

Auch Entwickler-Lizenzen schlagen zu Buche. Bestimmte Frameworks, Icon-Bibliotheken oder Entwicklungstools benötigen kommerzielle Lizenzen. Ein oft übersehener Punkt: Font-Lizenzen. Professionelle Web-Fonts kosten je nach Anbieter und Traffic zwischen 50 und mehreren hundert Euro jährlich. Diese laufenden Kosten addieren sich über die Jahre und sollten von Anfang an in die Gesamtkalkulation einfließen.

Content-Erstellung und Bildmaterial

Eine neue Website ohne frischen Content? Wie ein Schaufenster mit leeren Regalen. Texte müssen geschrieben oder überarbeitet werden – entweder intern mit entsprechendem Zeitaufwand oder extern durch professionelle Texter. Je nach Umfang und Komplexität rechnet man mit 80-200 Euro pro Textseite. Bei 20 Unterseiten sind das bereits 1.600-4.000 Euro nur für Content.

Bildmaterial ist der nächste Stolperstein. Stock-Fotos von Plattformen wie Adobe Stock oder Shutterstock kosten pro Bild zwischen 10 und 100 Euro, je nach Lizenzmodell. Wer auf individuelle Fotografie setzt, zahlt für einen professionellen Fotografen schnell 500-2.000 Euro pro Drehtag. Videos, Illustrationen oder Icons treiben die Kosten weiter in die Höhe. Viele unterschätzen auch den Aufwand für Bildbearbeitung und -optimierung – Zeit, die bezahlt werden muss.

Schulungen und Dokumentation

Die neue Website steht – aber kann das Team damit arbeiten? Schulungen werden häufig komplett vergessen. Mitarbeiter müssen lernen, wie das neue CMS funktioniert, wie Content eingepflegt wird, wie SEO-Einstellungen vorgenommen werden. Eine halbtägige Schulung durch den Entwickler oder die Agentur kostet zwischen 300 und 800 Euro. Bei mehreren Mitarbeitern oder komplexeren Systemen können mehrere Schulungstage nötig sein.

Dokumentation ist die oft vernachlässigte Schwester der Schulung. Eine ordentliche technische Dokumentation, Redaktionsleitfäden und How-to-Anleitungen erleichtern die tägliche Arbeit enorm. Der Aufwand dafür: 5-15 Stunden, die einkalkuliert werden sollten. Ohne Dokumentation steigt die Abhängigkeit vom Entwickler – jede kleine Frage wird zur kostenpflichtigen Support-Anfrage.

Laufende Wartung und Updates

Eine Website ist kein Möbelstück, das man einmal kauft und jahrelang unverändert nutzt. Sie braucht kontinuierliche Pflege. Sicherheitsupdates, Plugin-Aktualisierungen, Performance-Optimierungen und Bugfixes gehören zum laufenden Betrieb. Viele rechnen nur mit den einmaligen Entwicklungskosten und erleben nach dem Launch eine böse Überraschung, wenn das erste Update ansteht.

Wartungsverträge mit Freelancern oder Agenturen kosten typischerweise zwischen 100 und 500 Euro monatlich, abhängig vom Leistungsumfang. Darin enthalten: regelmäßige Backups, Updates, kleinere Anpassungen und Support bei technischen Problemen. Wer auf Wartung verzichtet, riskiert Sicherheitslücken und funktionale Probleme – die Behebung im Notfall kostet dann meist ein Vielfaches.

💡 Erstelle eine Excel-Liste mit allen laufenden Kosten über 3 Jahre. Hosting, Tools, Wartung – alles was monatlich oder jährlich anfällt. So wird schnell klar, dass die Gesamtkosten eines Relaunches weit über die einmalige Entwicklung hinausgehen.

Die versteckten Kosten zu kennen bedeutet nicht automatisch, sie alle zu akzeptieren. Aber nur wer sie auf dem Schirm hat, kann bewusst entscheiden: Wo lässt sich sparen? Wo ist Investment sinnvoll? Und vor allem: Welches Budget ist realistisch für das gesamte Projekt – nicht nur für den Launch-Tag, sondern für die kommenden Jahre.

Agentur oder Freelancer

Die Wahl zwischen Agentur und Freelancer kann einen erheblichen Unterschied im Budget ausmachen. Während Agenturen oft mit einem Team aus Spezialisten punkten, bringen sie auch entsprechende Overhead-Kosten mit. Ein Freelancer arbeitet direkt, ohne Zwischenschichten – das bedeutet in der Regel 30 bis 50 Prozent niedrigere Stundensätze bei vergleichbarer Expertise.

Kostenunterschiede zwischen Agentur und Freelancer

Agenturen kalkulieren mit Stundensätzen zwischen 100 und 200 Euro, manchmal auch darüber. Diese Preise decken nicht nur die Arbeit am Projekt ab, sondern auch Bürokosten, Verwaltung, Vertrieb und Gewinnmargen. Ein spezialisierter Freelancer hingegen bewegt sich typischerweise zwischen 60 und 120 Euro pro Stunde – bei direkter Leistungserbringung ohne Umwege.

Der Preisunterschied entsteht nicht durch mangelnde Qualität. Freelancer haben schlicht eine andere Kostenstruktur. Kein repräsentatives Büro in Bestlage, kein Vertriebsteam, keine aufwendigen Pitch-Präsentationen. Die Arbeitsstunden fließen direkt ins Projekt statt in interne Abstimmungsrunden.

Vorteile der direkten Zusammenarbeit mit Freelancern

Die Kommunikation läuft ohne Filter. Wer mit einem Freelancer spricht, spricht mit der Person, die tatsächlich am Code arbeitet. Keine Projektmanager als Mittelsmann, keine stillen-Post-Effekte, keine Missverständnisse durch mehrfache Weitergabe von Anforderungen. Das spart nicht nur Nerven, sondern auch Zeit und damit Geld.

Änderungswünsche lassen sich spontan besprechen und umsetzen. Bei Agenturen durchlaufen Anpassungen oft einen formalen Change-Request-Prozess mit zusätzlichen Kosten. Ein Freelancer kann flexibel reagieren, wenn sich während der Entwicklung herausstellt, dass eine Funktion anders umgesetzt werden sollte.

Flexibilität und persönlicher Service

Freelancer passen sich dem Projekt an, nicht umgekehrt. Kein starres Phasenmodell, keine vordefinierten Paketpreise, die nicht ganz zum Bedarf passen. Die Zusammenarbeit lässt sich individuell gestalten – ob wöchentliche Sprints, kontinuierliche Entwicklung oder projektbasierte Zusammenarbeit.

Auch zeitlich bieten Freelancer oft mehr Spielraum. Ein kurzes Abstimmungsgespräch am Abend? Ein dringender Fix am Wochenende vor dem Launch? Bei Agenturen sind solche Flexibilitäten selten möglich oder mit Aufpreisen verbunden. Freelancer arbeiten häufig nach eigenen Zeitmodellen und können spontaner reagieren.

Spezialisierung vs. Full-Service

Agenturen verkaufen sich gerne als Komplettlösung für alles. In der Praxis bedeutet das: Generalisten statt Spezialisten. Ein Frontend-Entwickler mit Angular-Fokus bringt dagegen tiefes Know-how in genau dem Bereich mit, der für moderne, performante Webanwendungen entscheidend ist.

Spezialisierung zahlt sich aus. Wer täglich mit einem bestimmten Framework arbeitet, kennt nicht nur die Basics, sondern auch die Feinheiten, Best Practices und häufigen Stolperfallen. Das Ergebnis: saubererer Code, bessere Performance und langfristig wartbare Lösungen. Bei Full-Service-Agenturen arbeitet oft ein Junior-Entwickler am Code, während der teure Senior nur beratend tätig ist.

Transparente Abrechnung ohne Overhead

Freelancer rechnen typischerweise nach tatsächlich geleisteten Stunden ab. Die Rechnung zeigt transparent, wie viel Zeit in welche Aufgaben geflossen ist. Keine pauschalen Projektphasen, bei denen unklar bleibt, was genau abgerechnet wird. Keine versteckten Zuschläge für Projektmanagement oder Koordination.

Diese Transparenz schafft Vertrauen und Kostenkontrolle. Das Budget lässt sich präzise nachverfolgen, und es wird nur bezahlt, was wirklich gearbeitet wurde. Bei Festpreisangeboten von Agenturen sind dagegen oft großzügige Puffer einkalkuliert – für den Fall, dass etwas schiefgeht. Diese Puffer zahlt der Auftraggeber mit, auch wenn sie nie gebraucht werden.

Das Budget realistisch aufstellen

Ein realistisches Budget ist das Fundament jedes erfolgreichen Website-Relaunches. Wer hier zu knapp kalkuliert, erlebt böse Überraschungen. Wer zu großzügig plant, verschwendet womöglich Ressourcen. Die Kunst liegt darin, den Sweet Spot zu finden – genug Luft nach oben, aber keine unrealistischen Summen. Konkrete Richtwerte helfen dabei, eine erste Orientierung zu bekommen und das Budget auf einer soliden Basis aufzubauen.

Richtwerte für kleine, mittlere und große Projekte

Kleine Website-Relaunches mit überschaubarem Umfang – etwa ein Redesign mit moderatem Template-Anpassungen und bis zu 10 Seiten – bewegen sich typischerweise zwischen 3.000 und 8.000 Euro. Hier geht es meist um visuelle Auffrischung, grundlegende Responsive-Optimierung und kleinere funktionale Updates. Bei Freelancern liegt man oft am unteren Ende dieser Spanne, bei Agenturen eher darüber.

Mittlere Projekte mit individuellen Design-Elementen, Custom-Funktionen und etwa 15 bis 30 Seiten schlagen mit 8.000 bis 25.000 Euro zu Buche. In diesem Segment sind maßgeschneiderte Lösungen, komplexere Integrationen und umfangreichere Content-Migration einkalkuliert. Die technische Komplexität steigt merklich, ebenso die Anforderungen an Konzeption und User Experience.

Große Relaunch-Projekte mit komplexen Anforderungen, umfangreichen Features, Multi-Language-Support oder E-Commerce-Integration starten bei 25.000 Euro und können schnell sechsstellige Beträge erreichen. Hier spielen Enterprise-CMS-Systeme, aufwendige Schnittstellen, umfassende Testing-Strategien und dedizierte Projektmanagement-Ressourcen eine zentrale Rolle. Laut einer Studie des Bundesverbands Digitale Wirtschaft investieren mittelständische Unternehmen durchschnittlich zwischen 15.000 und 50.000 Euro in professionelle Website-Relaunches.

Puffer für Unvorhergesehenes einplanen

Kein Projekt läuft exakt nach Plan. Das ist keine Pessimismus, sondern Realität. Zusätzliche Anforderungen tauchen auf, technische Herausforderungen zeigen sich erst während der Entwicklung, oder Feedback-Schleifen dauern länger als gedacht. Ein Puffer von 15 bis 20 Prozent des Gesamtbudgets ist keine Verschwendung, sondern eine Versicherung gegen Stress und Qualitätsverlust.

Dieser Puffer sollte nicht als “zusätzliches Feature-Budget” verstanden werden. Er dient ausschließlich dazu, unerwartete Entwicklungen abzufangen, ohne das Projektziel zu gefährden. Wer diesen Spielraum von Anfang an einkalkuliert, kann gelassener auf Änderungen reagieren und vermeidet hektische Notlösungen, die oft teurer sind als die ursprüngliche Planung.

Prioritäten setzen und in Phasen denken

Nicht alles muss sofort umgesetzt werden. Eine phasenweise Planung erlaubt es, mit einem Kern-Launch zu starten und Features schrittweise zu ergänzen. Phase 1 konzentriert sich auf die essentiellen Funktionen und das neue Design. Phase 2 bringt erweiterte Features, Phase 3 vielleicht zusätzliche Sprachen oder komplexe Integrationen.

Diese Herangehensweise verteilt nicht nur die Kosten über einen längeren Zeitraum – sie ermöglicht auch wertvolles Feedback von echten Nutzern, bevor weitere Investitionen fließen. Was in der Theorie wie ein Must-have aussah, erweist sich manchmal als verzichtbar. Und umgekehrt zeigen sich Features als wichtig, die ursprünglich nicht auf dem Radar waren. Flexibilität ist hier der Schlüssel zum Erfolg.

💡 Ein Minimum Viable Product (MVP) als Phase 1 zu launchen, reduziert das initiale Budget um 30-40% und liefert trotzdem eine funktionsfähige, professionelle Website. Die eingesparten Mittel können dann gezielt in bewährte Erweiterungen fließen.

ROI-Betrachtung statt reiner Kostenblick

Ein Website-Relaunch ist keine Ausgabe – es ist eine Investition. Die Frage sollte nicht lauten: “Was kostet das?”, sondern: “Was bringt das?” Eine moderne, conversion-optimierte Website generiert mehr Anfragen, verkürzt Sales-Cycles und stärkt die Markenwahrnehmung. Diese Effekte lassen sich durchaus in Zahlen fassen.

Wenn eine neue Website die Conversion-Rate um nur 2 Prozentpunkte steigert und monatlich 1.000 qualifizierte Besucher anzieht, bedeutet das 20 zusätzliche Leads pro Monat. Bei einer durchschnittlichen Deal-Size von 5.000 Euro und einer Abschlussquote von 20 Prozent sprechen wir von 20.000 Euro zusätzlichem monatlichen Umsatz. Eine Investition von 15.000 Euro amortisiert sich dann innerhalb weniger Wochen.

Dazu kommen indirekte Vorteile: Zeitersparnis durch effizientere Content-Pflege, bessere SEO-Rankings mit entsprechend mehr organischem Traffic, und ein professionelles Erscheinungsbild, das Vertrauen schafft und die Akquise erleichtert. Wer diese Faktoren in die Kalkulation einbezieht, sieht das Budget in einem völlig anderen Licht.

PositionWert
Investition Relaunch15.000 €
Conversion-Rate Steigerung+2%
Monatliche qualifizierte Besucher1.000
Zusätzliche Leads/Monat20
Durchschnittliche Deal-Size5.000 €
Abschlussquote20%
Zusätzlicher Monatsumsatz20.000 €
Amortisationszeit< 1 Monat

ROI-Beispielrechnung für einen mittelgroßen Website-Relaunch

Natürlich sind solche Berechnungen modellhaft und die tatsächlichen Ergebnisse variieren je nach Branche, Wettbewerb und Umsetzungsqualität. Aber der Grundgedanke bleibt: Ein gut geplanter und umgesetzter Relaunch zahlt sich aus. Die Frage ist nicht ob, sondern wann – und wie stark.

Kosten sparen ohne Qualitätsverlust

Wer beim Website-Relaunch clever plant, kann erheblich sparen – ohne dass die Qualität darunter leidet. Der Schlüssel liegt darin, an den richtigen Stellen zu optimieren und unnötige Ausgaben zu vermeiden. Viele Projekte geraten ins Stocken, weil das Budget von Anfang an zu knapp kalkuliert wurde. Dabei gibt es durchaus Möglichkeiten, die Kosten im Rahmen zu halten, ohne am falschen Ende zu sparen.

Eigene Vorarbeit leisten

Eine der effektivsten Methoden zur Kostensenkung ist es, bestimmte Aufgaben selbst zu übernehmen. Das betrifft vor allem die Content-Erstellung: Wer Texte, Bilder und andere Inhalte bereits vorbereitet hat, spart dem Entwickler oder der Agentur wertvolle Stunden. Auch das Sammeln von Referenzen, das Erstellen einer Sitemap oder das Definieren der gewünschten Funktionen kann intern geschehen. Je klarer die Vorstellungen und je besser die Vorbereitung, desto weniger Zeit muss für Konzeption und Abstimmung aufgewendet werden. Das schlägt sich direkt im Angebot nieder.

Besonders bei der Content-Migration lässt sich durch Eigenleistung sparen. Das Übertragen von Texten und Bildern in ein neues System ist zeitaufwendig, aber nicht zwingend technisch anspruchsvoll. Wer diese Aufgabe selbst übernimmt oder intern verteilt, reduziert die Entwicklungskosten merklich. Wichtig ist dabei nur, sich vorab genau absprechen zu lassen, in welchem Format die Inhalte geliefert werden sollen.

Bestehendes wiederverwenden

Ein kompletter Neustart ist nicht immer notwendig. Oft lassen sich Elemente der alten Website weiterverwenden – sei es das Logo, Bildmaterial, bestehende Texte oder auch Teile des Designs. Auch technisch kann es sinnvoll sein, auf bewährte Komponenten zurückzugreifen, statt alles von Grund auf neu zu entwickeln. Moderne Frontend-Frameworks wie Angular bieten zudem umfangreiche Bibliotheken mit fertigen Komponenten, die sich anpassen lassen. Das spart Entwicklungszeit und damit Geld.

Selbst bei einem grundlegenden Relaunch können Strukturen und Inhalte oft migriert werden. Die bestehende Navigationsstruktur, SEO-optimierte Texte oder gut funktionierende Formulare müssen nicht zwangsläufig ersetzt werden. Eine sorgfältige Analyse zeigt schnell, was behalten werden kann und was wirklich erneuert werden muss.

MVP-Ansatz mit späteren Erweiterungen

Das Minimum Viable Product-Prinzip stammt aus der Startup-Welt, lässt sich aber hervorragend auf Website-Relaunches übertragen. Die Idee: Erst einmal nur die wirklich notwendigen Funktionen umsetzen und die Website schnell live bringen. Zusätzliche Features und Erweiterungen folgen dann in späteren Phasen. Das hat mehrere Vorteile: Die initiale Investition fällt geringer aus, die Website kann früher online gehen und Feedback von echten Nutzern fließt in die Weiterentwicklung ein. Außerdem verteilen sich die Kosten über einen längeren Zeitraum.

Dieser Ansatz erfordert allerdings eine klare Priorisierung: Was ist unverzichtbar für den Launch? Welche Features können warten? Ein erfahrener Entwickler hilft dabei, diese Entscheidungen zu treffen und die technische Grundlage so zu schaffen, dass spätere Erweiterungen problemlos möglich sind. So wird vermieden, dass durch nachträgliche Änderungen teure Umbauten nötig werden.

Klare Kommunikation reduziert Mehraufwand

Unklare Anforderungen und ständige Änderungswünsche sind echte Budget-Killer. Jede nachträgliche Anpassung kostet Zeit und damit Geld. Wer von Anfang an präzise kommuniziert, was gewünscht wird, vermeidet teure Schleifen und Nacharbeiten. Ein detailliertes Briefing, klare Absprachen zu Design-Vorstellungen und regelmäßige Abstimmungen während des Projekts sorgen dafür, dass alle am gleichen Strang ziehen.

Besonders hilfreich sind konkrete Beispiele: Welche Websites gefallen? Welche Funktionen sind gewünscht? Gibt es bestimmte Design-Elemente, die unbedingt enthalten sein sollen? Je genauer diese Informationen, desto zielgerichteter kann der Entwickler arbeiten. Das spart Iterationen und reduziert die Gefahr von Missverständnissen. Bei der Zusammenarbeit mit Freelancern zahlt sich direkte, unkomplizierte Kommunikation besonders aus – kurze Abstimmungswege beschleunigen das Projekt und senken die Kosten.

Technische Schulden vermeiden

Kurzfristig sparen, langfristig draufzahlen – das ist die Gefahr technischer Schulden. Wer bei der Entwicklung zu sehr auf Schnelligkeit und Kostenminimierung setzt, riskiert eine schlecht wartbare Code-Basis. Das rächt sich spätestens bei der ersten größeren Erweiterung oder wenn Fehler behoben werden müssen. Dann wird aus der vermeintlichen Ersparnis schnell eine teure Sanierung.

Sauberer, gut dokumentierter Code ist eine Investition in die Zukunft. Moderne Frameworks wie Angular fördern strukturiertes Arbeiten und erleichtern spätere Anpassungen erheblich. Ein erfahrener Entwickler achtet von Beginn an auf Wartbarkeit und Erweiterbarkeit – auch wenn das initial vielleicht ein paar Stunden mehr kostet. Diese Mehrkosten amortisieren sich aber schnell, wenn Updates unkompliziert eingespielt werden können und neue Features ohne großen Aufwand integrierbar sind. Qualität beim Relaunch bedeutet nicht zwangsläufig höhere Kosten, sondern intelligentes Investieren an den richtigen Stellen.